Düsseldorf (nex) – Es gibt Filme, die fesseln einen ab der ersten Minuten und lassen einen bis zum Ende nicht los. Die sind leider die Seltenheit. Dann gibt es Filme, die lassen einen kalt und fühlen sich am Ende an wie absolute Zeitverschwendung. Und dann existieren da noch solche, die geben sich zu Beginn alle Mühe sich wie letztere auszugeben, dann aber plötzlich zu ersteren zu werden. „Für Immer Adaline“ fällt genau in diese Kategorie. „Für Immer Adaline“ (Originaltitel „The Age of Adaline“) handelt von Adaline („Gossip Girl“ Blake Lively). Die junge Frau trifft ihren Ehemann, ihre große Liebe, während des Baus der Golden Gate Bridge, nur um ihn auch direkt darauf wieder zu verlieren. Dem nicht genug an Leid wird sie darauf Opfer eines merkwürdigen Wetterphänomens in Form von Schneefall am falschen Ort zur falschen Zeit, verunglückt, wird vom Blitzgetroffen, nur um all das scheinbar unbeschadet zu überstehen. Bedingt durch diese Verkettung an Tod und himmlischer Elektrizität geht sie aus den Katastrophen als alterloses, optisch Ende 20jähriges Wesen hervor. Für immer in diesem Moment eingefroren kann sie zwar getötet, nicht aber verletzt werden. Natürliche Umstände oder der Zahn der Zeit gehen einfach an ihr vorbei und wissen ihr kein Haar zu krümmen. Dieser Umstand gestaltet ihre Beziehung zu ihrer Tochter Flemming (Ellen Burstyn) schwierig und gruselig, ist die Tochter doch schnell deutlich älter als die Mutter. Und Adaline versucht ihr Geheimnis um fast jeden Preis zu bewahren. Sobald ihr jemand auf die Schliche kommt und sich wundert, warum die Schönheit der jungen Frau denn schier unendlich zu sein scheint, packt sie ihre Sachen, verschwindet und fängt ein neues Leben an. Tatsächlich klingt dies für romantische Gemüter nicht einmal uninteressant. Aber die Erzählung des Films lässt den Zuschauer (zunächst) außen vor. Es ist sicher nachvollziehbar, was sich die Schreiber J. Mills Goodloe und Salvador Paskowitz sowie Regisseur Lee Toland Krieger (The Vicious Kind) bei der Erzählweise von „Für Immer Adaline“ gedacht haben. Es ist zunächst alles in einer Erzählung aus dem Off gehalten. Gepaart mit den märchenhaften Einstellungen auf historische Gebäude, bis ins kleinste Detail nachgearbeitete Szenen mit sehr guten Kostümen und Requisiten, zudem noch um verspielte Spezialeffekte erweitert, wirkt es irgendwie wie der animierte Bonus in einem Buch. Aber eben nicht wie ein Film. „Für Immer Adaline“ versucht den Stil von „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und „Mathilde – Eine große Liebe“ zu kopieren. Aber Krieger ist nicht Jean-Pierre Jeunet und Lively nicht Audrey Tautou. In der Gegenwart trifft Adaline auf Ellis („Game of Thrones“-Krieger Michiel Huisman).
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March 2019
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